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Aktives Zuhören – 4 Elemente

Aktives Zuhören ist eine der besten Voraussetzungen für einen verständnisvollen Dialog und zielführende Kommunikation. Denn durch die Spezialform des Zuhörens können nicht nur Missverständnisse vermieden, sondern auch eine Vertrauensebene aufgebaut werden.

Was ist aktives Zuhören?

Aktives Zuhören
Bild: Lee Campbell auf unsplash.com

Das aktive Zuhören wurde erstmals von dem Psychologen Carl Rogers beschrieben. Dieser nutzte die spezielle Zuhör-Technik als Werkzeug in der Gesprächspsychotherapie. Rogers Ziel war es, die Selbstakzeptanz seiner Klienten zu fördern und ihnen ein Gefühl des Verstanden Werdens zu vermitteln, indem er ihnen im Gespräch empathisch und akzeptierend begegnet.

Im Wesentlichen meint aktives Zuhören das bewusste, aufmerksame und zielgerichtete Zuhören, bei dem der Zuhörer gleichzeitig mitzuteilen versucht, ob das Gesagte verstanden wurde. So können Missverständnisse vermieden, zwischenmenschliche Beziehungen verbessert und die eigene Empathiefähigkeit gefördert werden.

Vorteile des aktiven Zuhörens

Einer der größten Vorteile, die durch das aktive Zuhören erreicht werden können, ist ein höheres Maß an Vertrauen. Durch aufmerksames und authentisch interessiertes Zuhören und das Eingehen auf das Gesagte zeigt der Zuhörer, dass er den Sprecher ernst nimmt und respektiert. Vielen Menschen fällt es so leichter, sich zu öffnen. Auf diese Weise können langfristige, vertrauensvolle und belastbare Beziehungen entstehen.

Weitere Vorteile, die durch aktives Zuhören erreicht werden können, sind zum Beispiel:

Weniger Missverständnisse

Umso genauer zugehört wird, desto besser versteht der Zuhörer, was der Gesprächspartner sagt und meint. Durch Techniken wie das Paraphrasieren lassen sich außerdem zahlreiche Missverständnisse vermeiden, die zu Problemen führen können.

Seltenere Konflikte

Das Gefühl, nicht verstanden zu werden oder vermeintliches Desinteresse beim Gesprächspartner sorgen häufig für Frust und Gereiztheit. Aktives Zuhören hilft nicht nur, Missverständnisse zu vermeiden, sondern auch Konflikte, die daraus entstehen können.

Tieferes Verständnis

Häufig kratzen wir beim Zuhören lediglich an der Oberfläche des Gesagten. Subbotschaften und tiefere Bedeutungen entgehen uns oft völlig. Aktives Zuhören kann dabei helfen, ein tieferes Verständnis für das Gesagte zu entwickeln.

Mehr Empathie

Aktives Zuhören ist eine großartige Methode, die eigene Empathie zu trainieren, da es voraussetzt, dass der Zuhörer versucht, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und dessen Emotionen nachzuvollziehen.

Erfolgreichere Verhandlungen

Auch der Vorteil des aktiven Zuhörens in Verhandlungen sollte nicht unterschätzt werden. Da dabei auf die Ziele und Motive beider Seiten eingegangen und respektvoll kommuniziert wird, lassen sich häufig bessere Ergebnisse erzielen.

Nonverbale Techniken und Methoden des aktiven Zuhörens

In der Praxis kann das aktive Zuhören auf der nonverbalen und verbalen Ebene stattfinden. Nonverbales aktives Zuhören kann dabei folgendermaßen aussehen:

  • Gegenüber aussprechen lassen
  • Geduld zeigen
  • Blickkontakt halten
  • Zuhören durch Nicken unterstreichen
  • nicht durch äußere Einflüsse (Handybenachrichtigungen etc.) und abschweifende Gedanken ablenken lassen

Während eines Gesprächs kontinuierlich präsent zu sein, ist oft schwieriger als zunächst angenommen. Nur zu gern werden wir abgelenkt oder lassen unsere Aufmerksamkeit unbewusst schweifen. Achtsamkeitsübungen und Meditation können dabei helfen, Präsenz im Moment zu trainieren.

Verbale Techniken des aktiven Zuhörens: Paraphrasieren

Beim Paraphrasieren gibt der Zuhörer das Gesagte mit eigenen Worten wieder. So demonstriert er nicht nur seine Aufmerksamkeit, sondern gibt seinem Gesprächspartner außerdem die Möglichkeit, das Gesagte noch einmal zu präzisieren, Gedanken zu revidieren oder Sachverhalte klarzustellen. Außerdem kann der Zuhörer so das eigene Verständnis prüfen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Wichtig ist, dass der Zuhörer beim Paraphrasieren nicht ironisch oder sarkastisch klingt oder versucht, sein Gegenüber zu belehren. Idealerweise wird die Paraphrase als schwebende Frage formuliert.

Folgenden Einstiegsformulierungen können beim Paraphrasieren hilfreich sein:

  • „Ich habe jetzt verstanden, dass du…“
  • „Mit anderen Worten…“
  • „Dir ist es wichtig, dass…“
  • „Das klingt für mich, als wenn…“
  • „Du denkst/meinst, dass…“

Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte

Das Verbalisieren emotionaler Inhalte stellt eine Sonderform des Paraphrasierens dar. Hier soll die emotionale Botschaft der Aussage aufgenommen und wiedergegeben werden. So wird signalisiert, dass die gesendeten Gefühle erkannt wurden. Der Gesprächspartner bekommt auf diese Weise außerdem die Möglichkeit, die eigenen Emotionen zu reflektieren oder Gefühle neu zu formulieren.

Auch hier sollte die Aussage als schwebende Frage formuliert werden, damit der Sprecher nicht das Gefühl bekommt, der Zuhörer würde seine Aussagen deuten.

Fragen stellen beim aktiven Zuhören

Carl Roger zufolge gehört das Fragestellen nicht zum aktiven Zuhören. Moderne Kommunikationspsychologen sind jedoch der Meinung, dass beide Kommunikationstechniken sehr gut zusammenpassen und dazu beitragen, das Gespräch interaktiver zu gestalten. Besteht dieses nämlich ausschließlich aus Paraphrasen kann es passieren, dass sich der Sprechen nicht ernstgenommen fühlt.

Dabei kommt es allerdings auf die richtigen Fragen an. Besonders gut eignen sich offene W-Fragen (Fragen, die mit Wer, Wie oder Was eingeleitet werden), die den Gesprächspartner zu umfangreichen Antworten einladen, wie z.B. „Wie fühlst du dich dabei?“ oder „Warum ist dir das wichtig?“

Im besten Fall findet der Zuhörer im Gespräch die richtige Balance den Techniken des aktiven Zuhörens und dem Fragestellen.

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