10 Dinge, die Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein einfach nicht tun
Das Selbstbewusstsein drückt aus, wie viel Vertrauen eine Person in ihre eigenen Fähigkeiten hat. In diesem Zusammenhang ist oftmals von einem „gesunden“ Selbstbewusstsein die Rede. Gemeint ist damit vor allem die Eignung, die eigenen Stärken und Schwächen genau zu kennen und sich selbst zu akzeptieren. Dabei handelt es sich keineswegs um eine angeborene Verhaltensweise. Ein gesundes Selbstbewusstsein lässt sich erlernen. Wenn Du daran arbeiten möchtest, solltest Du vor allem die folgenden 10 Dinge vermeiden, die Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein einfach nicht tun.
Warum ist ein gesundes Selbstbewusstsein wichtig?
Ein gesundes Selbstbewusstsein hat einen positiven Einfluss auf viele Bereiche des Lebens. Es ermutigt Dich dazu, schwierige Aufgaben anzugehen und Dich Herausforderungen zu stellen. Wenn Du daran glaubst Deine Träume erreichen zu können, bist Du eher bereit, entsprechende Risiken einzugehen und Deine Ziele in Angriff zu nehmen.
Zudem hilft Dir ein gesundes Selbstbewusstsein dabei, positive Beziehungen zu Deinen Mitmenschen aufzubauen. Wer sich seiner eigenen Werte und Bedürfnisse bewusst ist, kommt in der Regel auch bei anderen Menschen besser an.
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist auch förderlich, um Deine Gesundheit zu verbessern. Im physischen Bereich hilft es dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die den Körper gesund halten. Das betrifft vor allem die Themen Schlaf, Bewegung und Ernährung.
Im geistigen Bereich hilft das gesunde Selbstbewusstsein Dir dabei, Stress und Ängste abzubauen. Denn wer ein positives Selbstbild hat, ist wesentlich weniger anfällig für negative Gefühle und Gedanken.
Wenn Du Dein Selbstbewusstsein stärken möchtest, dann empfehlen wir Dir vor allem diese zehn Verhaltensweisen zu vermeiden:
#1: Kritisiere Dich nicht ständig selbst!
Wer eine positive Einstellung zu sich selbst hat, erkennt seine eigenen Fortschritte und Erfolge an und weiß diese auch zu würdigen. Das ist nicht gleichbedeutend damit, blind für eigene Fehler und Defizite zu sein und diese vollkommen zu ignorieren.
Durch die positivere Stimmung hast Du als Führungskraft einen längeren Atem und wirst dadurch auch geduldiger und selbstmitfühlender bei Fehlern.
Wichtig ist dabei, die Fortschritte über einen längeren Zeitraum zu betrachten. Denn Menschen überschätzen meistens, was sie in kurzer Zeit erreichen können, sie unterschätzen jedoch, was sie in einem längeren Zeitraum schaffen können.
Nicht umsonst hat der US-Psychologe Anders Ericsson im Jahr 1993 die sogenannte 10.000-Stunden-Regel formuliert. Diese besagt, dass es rund 10.000 Stunden dauert, bis eine Fähigkeit gut beherrscht wird.
Das ist für Dich als Führungskraft vor allem deshalb wichtig, um Deinen Team-Mitgliedern die Zeit zu geben, die dafür erforderlich ist, um eine neue Tätigkeit zu erlernen.
#2: Verstecke Deine Fehler nicht!
Eine offene Fehlerkultur ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Selbstbewusste Menschen wissen, dass Fehler einfach zum Lernprozess dazugehören und langfristig die beste Möglichkeit darstellen, um sich weiterzuentwickeln.
In unseren Breitengraden wird Scheitern jedoch leider eher als Schande betrachtet, während im US-amerikanischen Raum das Motto gilt:
„At least I´ve tried!“
(„Zumindest habe ich es versucht!“)
Aus diesem Selbstverständnis heraus leitet sich in weiterer Folge der Spruch ab:
„Sometimes you win, sometimes you learn!“
(„Manchmal gewinnst Du, manchmal lernst Du!“)
Fehler sind einfach das Feedback, dass benötiget wird zur Weiterentwicklung.
Als Führungskraft wirkst Du gegenüber Deinen Mitarbeitern besonders authentisch und ehrlich, wenn Du dazu in der Lage bist, zu Deinen eigenen Fehlern zu stehen und ermutigst auch Dein Team es Dir gleich zu tun. Das schafft ein Arbeitsklima, in dem mehr Innovation möglich ist und hebt auch die positive Stimmung im Team.
#3: Hab keine Angst davor, Du selbst zu sein!
Selbstbewusste Menschen geben sich in jeder Situation einfach so, wie sie sind. Sie stehen zu ihrer Persönlichkeit und vermeiden es, sich anzupassen, nur damit sie anderen gefallen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Du blind für die Bedürfnisse der anderen sein und ohne Empathie durch das Leben laufen sollst. Es heißt vielmehr, Deinen eigenen Weg dafür zu wählen, mit Deinen Mitmenschen bestmöglich umzugehen.
Für Dich als Führungskraft ist das ein wichtiger Punkt, weil Du damit zeigst, dass Du Deine Ziele konsequent verfolgst und Dich nicht von Deinem Weg abbringen lässt.
#4: Vermeide es, Dich von anderen stark abhängig zu machen!
Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein sind unabhängig und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Sie müssen nicht erst darauf warten, wie sich andere Menschen entscheiden, nur um ihre eigenen Konsequenzen daraus abzuleiten.
Agiere, statt zu reagieren. Das gibt Dir die Möglichkeit, das Heft selbst in der Hand zu haben und die Initiative zu ergreifen und nicht zum Spielball anderer zu werden. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend damit, dass Du deswegen als Einzelkämpfer:in agierst. Im Gegenteil: Du kennst Deine Position im Team sehr genau und bist deshalb auch ein:e besonders gute:r Teamplayer:in.
Als Führungskraft ist dieser Punkt vor allem deshalb wichtig, weil Du mit Deinen eigenen proaktiven Entscheidungen auch die Mitarbeiter:innen in Deinem Team dazu ermutigst, selbst Entscheidungen zu treffen.
#5: Vergleiche Dich nicht ständig mit anderen!
- Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite des Zauns.
- Der Nachbar hat ein noch größeres Auto als ich selbst.
- Der ehemalige Schulkollege verdient wesentlich mehr, obwohl ich mehr Verantwortung im Job habe.
Solche Gedanken existieren in den Köpfen von selbstbewussten Menschen eher nicht oder können leichter beiseite geschoben werden.
Schau mehr auf Dein eigenes Glück und sei mit dem zufrieden, was Du selbst erreicht hast. Sei nicht neidisch, sondern entwickele Dich entsprechend weiter, um Deine eigenen gesteckten Ziele zu erreichen.
Für Dich als Führungskraft bedeutet das zum einen, mit Deinem eigenen Führungsstil zufrieden zu sein und Dich nicht dadurch verunsichern zu lassen, wenn eine andere Führungskraft eine anderen Stil an den Tag legt. Zum anderen heißt es auch, die Mitarbeiter:innen nicht ständig miteinander zu vergleichen, weil jedes Teammitglied inidiviudell ist.
#6: Setze andere Menschen nicht herab.
Wer selbstbewusst ist, hat es nicht nötig, andere Menschen klein zu machen, um sich selbst besser und größer darzustellen. Würdige auch die Erfolge anderer Menschen und empfinde ehrliche Freude dabei, wenn es diesen gelingt, ihre Ziele zu erreichen.
Jeder Mensch hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Erkenne an, dass Du nicht in jeder Disziplin die Meisterschaft holen kannst. Sei Dir deshalb auch nicht zu schade dafür, Experten im Bedarfsfall um Hilfe zu bitten und deren Leistungen anzuerkennen.
Gib Deinen Mitarbeiter:innen konstruktives Feedback. Dabei ist es vor allem wichtig, keine allgemeine Kritik zu üben oder Vergleiche mit Kolleg:innen heranzuziehen, sondern sich lediglich auf konkrete Verhaltensweisen in bestimmten Situationen zu beziehen.
#7: Lehne keine Komplimente ab!
Das klingt zunächst etwas paradox? Ist es nicht selbstherrlich, sich ständig von anderen loben zu lassen? Keineswegs! Denn die meisten Komplimente sind ehrlich gemeint und nicht dazu gedacht, Gegenkomplimente auszusprechen. Es gibt keinen Grund, sich deshalb künstlich klein zu machen und ein Kompliment beschämt abzulehnen.
Selbstbewusste Menschen wissen das und bedanken sich einfach für das positive Feedback. Sie freuen sich darüber, dass andere Personen diese Stärke erkannt und entsprechend gewürdigt haben.
Wenn Du als Führungskraft keine Komplimente annehmen kannst, dann wirst Du Dir ebenso schwer damit tun, Deine Team-Mitglieder zu loben. Mach es Dir deshalb zur regelmäßigen Aufgabe, Deinen Mitarbeiter:innen zu sagen, warum Du sie schätzt.
#8: Rede nicht ständig, sondern höre anderen Menschen bewusst zu!
Wer mit einem gesunden Selbstbewusstsein ausgestattet ist, muss die eigene Kompetenz nicht ständig dadurch unter Beweis stellen, indem er anderen bei jeder Gelegenheit von seinen Erfolgen erzählt.
Selbstbewusste Menschen wissen, dass für eine gute Kommunikation nicht nur ein Mund, sondern vor allem zwei Ohren erforderlich sind. Sie hören anderen Personen in Gesprächen bewusst zu. Dazu gehört es, die Inhalte vollständig aufzunehmen und sich nicht nur auf die nächste Antwort vorzubereiten, nachdem die ersten ein bis zwei Sätze vom Gesprächspartner formuliert wurden.
Als Führungskraft ist es besonders wichtig, dass Du den Menschen in Deinem Team zuhörst. Denn nur so ist es möglich, auch ihre wahren Bedürfnisse zu erfahren. Erst mit diesem Wissen bist Du beispielsweise in der Lage, Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen herbeizuführen, die im Sinne Deines Teams sind.
#9: Schiebe keine Entscheidungen vor Dir her!
Wer völlig verunsichert durch das Leben geht, traut sich auch nicht, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Sie passen sich im Zweifelsfall lieber ihrem Umfeld an. Vor allem in privaten Beziehungen können Nicht-Entscheidungen mit der Zeit jedoch zu einer großen Belastung werden.
Ein klares „Das möchte ich nicht!“ ist langfristig wesentlich wertvoller als ein ständiges „Sag Du!“. Wer Entscheidungen proaktiv trifft, hat selbst in der Hand, was mit seinem Leben passiert.
Ein heikles Thema könnten beispielsweise Gehaltsverhandlungen sein. Vertröste die/ den Mitarbeitenden nicht ständig, sondern treffe eine Entscheidung und mache klar, aus welchen Gründen Du diese Entscheidung getroffen hast. Es kann an der aktuellen Situation liegen oder daran, dass die Leistung keine Gehaltserhöhung rechtfertigt. Das mag zwar zunächst unangenehm sein, aber langfristig sind klare Entscheidungen wertvoll, denn was klar ist, ist einfach.
#10: Vergiss nicht, Gelerntes zu reflektieren!
Niemand kann sich alles merken, was er im Laufe eines Tages aufnimmt. Schätzungen zufolge verarbeiten Menschen rund 11 Millionen Bits pro Sekunde, das meiste davon glücklicherweise unbewusst.
Selbstbewusste Menschen haben sich ein System dafür geschaffen, wichtige Informationen dauerhaft zu erhalten. Da sie sich gerne weiterbilden, archivieren sie interessante Beiträge und Artikel, die sie beruflich weiterbringen können und nehmen sich diese in regelmäßigen Abständen zur Hand, um das Erlernte aufzufrischen und noch einmal zu reflektieren.
Auch Führungskräfte haben keine Speichererweiterung im Gedächtnis. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir für wichtige Informationen im Zusammenhang mit Deiner Führungsaufgabe ebenfalls eine gute Möglichkeit zur Archivierung der Informationen überlegst.
Fazit: Es lohnt sich, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken
Um Dein Selbstbewusstsein zu stärken, solltest Du im Alltag ebenfalls auf diese zehn Verhaltensweisen verzichten. Zudem ist es hilfreich, wenn Du Dich mit Deinen Stärken und Ressourcen auseinandersetzt und diese so besser und gezielter in Deiner Führungsrolle einsetzen kannst.
Die beste Möglichkeit für einen dauerhaften Erfolg bietet Dir vor allem laufende Selbstreflexion und das Setzen neuer Ziele und Herausforderungen. Dafür benötigst Du zwar zunächst etwas Übung, doch die entsprechenden Erfolge stellen sich zumeist schon nach wenigen Wochen ein. Give it a try!