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Resilienz in der Führung

Die heutige Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen rasanten Wandel. Sich stetig verändernde Kundenbedürfnisse, die zunehmende Digitalisierung und die daraus resultierenden neuen Aufgaben stellen Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen vor große Herausforderungen. Mit diesen Herausforderungen geht für viele Arbeitnehmer gerade in Krisenzeiten Verunsicherung einher. Hier liegt es an den Führungspersonen, ihre Mitarbeiter:innen abzuholen, ihnen ihre Ängste zu nehmen und Chancen aufzuzeigen.

Doch wie schaffen es Topmanager, in stressreichen Phasen und kritischen Situationen Ruhe zu bewahren und Stress gesund zu bewältigen? Erfolgreiche Führungskräfte zeichnen sich häufig durch eine besonders hohe Resilienz bzw. Resilienzfähigkeit aus – eine wichtige Kompetenz, wenn es darum geht, Rückschläge, unsichere Zeiten und schwierige Entscheidungen zu bewältigen und Beschäftigte gleichzeitig kompetent durch Krisen zu manövrieren.

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz als Führungskraft
Bild: Pedro Sanz auf unsplash.com

Resilienz (auch Mental Strength oder mentale Widerstandskraft) ist die Fähigkeit, auch in stressigenSituationen und unter widrigen Umständen Ruhe zu bewahren und erfolgreich zu handeln. Dabei bedeutet Resilienz nicht unbedingt, vollkommen frei von Stress und negativen Emotionen zu sein – vielmehr liegt der Weg zu mehr Resilienz darin, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um negative Gefühle zu überwinden und Krisensituationen erfolgreich zu meistern.

Menschen mit einem hohen Resilienz-Grad sind davon überzeugt, selbst Kontrolle über ihr eigenes Leben zu haben und die Ereignisse darin maßgeblich beeinflussen zu können. Sie sind optimistisch und handeln lösungsorientiert. Am Arbeitsplatz sind sie erfolgreiche Netzwerker und bilden schnell positive Beziehungen.

Um effektivere Handlungsmöglichkeiten und Problemlösungen zu finden, betrachten resiliente Menschen Probleme von allen Seiten. Dabei ermöglicht ihnen die Akzeptanz des Problems, Empathie gegenüber sich selbst und anderen zu zeigen und sich ihrer Umgebung optimal anzupassen. Sie können die eigenen Schwächen anerkennen und um Hilfe bitten.

Wie hängen Resilienz, physische Gesundheit und Mental Health zusammen?

Stress ist – nach Erkrankungen des Bewegungsapparates – der zweithäufigste Grund für arbeitsbedingte Gesundheitsprobleme in Europa. Neben physischen Symptomen wie verminderter Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen sind auch die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit enorm. Nicht selten ist Stress der Auslöser für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.

Doch obwohl Schätzungen zufolge insgesamt fast 75 Prozent aller Erwerbstätigen in Europa von arbeitsbedingtem Stress betroffen sind, haben längst nicht alle der mehr als 40 Millionen Betroffenen mit den negativen Auswirkungen zu kämpfen. Grund dafür ist das unterschiedliche Stressempfinden. Menschen mit einem hohen Resilienzgrad nehmen den Stress zwar ebenso wahr, wie Menschen mit einer niedrigeren Resilienz, sind jedoch in der Lage, diesen gesund zu bewältigen. Das macht sie weniger anfällig für stressbedingte Krankheiten und negative psychologische Folgen.

Dabei entwickelt sich Resilienz zirkulär: die erfolgreiche Überwindung einer kritischen Situation oder stressbedingten Belastung wird als Erfolg erlebt und als positive Erfahrung abgespeichert. So wird die Überzeugung gefestigt, Krisen erfolgreich meistern zu können und die Resilienz weiterhin gesteigert.

Resilienz schafft gute Führungskräfte

Eine hohe Resilienz ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg in einer Führungsposition: resiliente Führungskräfte lassen sich nicht so schnell aus der Balance bringen und sind in der Lage, Emotionen gezielt zu steuern und zu regulieren. So verarbeiten sie nicht nur Stress besser, sondern bewahren auch in schwierigen Situationen stets einen kühlen Kopf und sind in der Lage, ihre Angestellten sicher zu führen – in diesen chaotischen Zeiten ein wichtiger Vorteil.

Zwar sind einige Menschen von Natur aus resilienter als andere; dennoch ist Resilienz durchaus erlernbar. Um Stress am Arbeitsplatz zu mindern, können beispielsweise proaktives Handeln und Problemzentrierung trainiert werden. Die Analyse individueller Stärken und früherer Erfahrungen hilft dabei zu verstehen, welche Strategien in der Vergangenheit erfolgreich waren; so können diese zur Bewältigung neuer Situationen angewendet werden.

Ziel ist es, Krisen nicht als unüberwindbare Hindernisse zu sehen, sondern als Herausforderung. Damit das gelingt, sind aktives Handeln, das Zulassen von Emotionen und die Fähigkeit, um Hilfe zu bitten entscheidend.

Resilienz steigern durch Achtsamkeit

Vor allem in stressigen Zeiten scheint der Alltag beschleunigt abzulaufen und nur so an uns vorbeizufliegen. Die bewusste Entschleunigung soll dabei helfen, Stress zu reduzieren und die Resilienz zu steigern.

Achtsamkeit, im Englischen auch „Mindfulness“, ist eine Meditationspraxis aus der buddhistischen Lehre. Eine zentrale Rolle spielt hier das bewusste Wahrnehmen des eigenen Körpers, eigener Emotionen und der Umgebung. Studien zeigen, dass die geschärfte Wahrnehmung tatsächlich dabei helfen kann, das Stresslevel zu senken. Programme wie die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion werden unter anderem im Rahmen eines Coaching-Prozesses zur Stressbewältigung und Steigerung der Stressresilienz eingesetzt.

Fazit: Resilienz stärkt die Führungskraft und das Team

Stress und Überforderungen können im Berufsalltag durch ein Zusammenspiel zahlreicher Faktoren entstehen. Vor allem Führungskräfte sehen sich ständig neuen Herausforderungen sowie großen und kleinen Krisensituationen gegenüber. Die eigene Resilienz zu steigern – bspw. in Form eines Führungskräfte-Coachings – ist der beste Weg zu erlernen, Stress gesund zu bewältigen und auch in kritischen Situationen den Durchblick zu behalten. Eine Fähigkeit, die sich nicht nur positiv auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf das Unternehmen positiv auswirkt.

Resiliente Führungskräfte schaffen es, ihr Team sicher durch Krisen zu führen und steigern so auch die Resilienz ihres Teams. Egal, ob anspruchsvolle Kundenprojekte oder Umstrukturierungen im Unternehmen – Teams unter resilienten Führungskräften sind bestens für stressige Phasen und Herausforderungen gewappnet.

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