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Die Wichtigkeit von Werten in der Führungsrolle

Wie kannst Du Deine Werte als Führungskraft leben?

Jeder Mensch hat seine eigenen Überzeugungen und Grundwerte. Während für den einen beispielsweise Pünktlichkeit oberstes Gebot ist, sind dem anderen Themen wie Ehrlichkeit und Fairness besonders wichtig. Die Werte bilden so etwas wie die Richtschnur und bestimmen, wie Du Situationen bewertest und darauf reagierst.

Wer gegen seine eigenen Werte handelt, fühlt sich in der Regel unwohl. Deshalb ist es gerade als Führungskraft wichtig, die eigenen Werte genau zu kennen und in weiterer Folge auch das Verhalten als Führungskraft danach auszurichten. Klingt in der Theorie sehr einfach. Doch wie kannst Du Deine eigenen Werte ermitteln und sie dann auch noch im Job einsetzen? Die Antworten darauf findest Du in diesem Artikel.

Werte
Bild: John Hain auf pixabay.com

Was sind Werte?

Im Unternehmensumfeld ist oftmals von Corporate Values die Rede. Als sogenannter Value zählen dabei klassische Unternehmenswerte wie beispielsweise Innovation, Teamgeist, Nachhaltigkeit, Vertrauen, Transparenz oder Offenheit.

Doch nicht nur Unternehmen haben solche Werte, sondern auch und vor allem Menschen. Bei den Values von Menschen handelt es sich um Überzeugungen und Haltungen, die tief in unserem Inneren verwurzelt sind. Sie wurden uns auf unserem Lebensweg von unterschiedlichen Lehrmeistern vermittelt. Dazu gehören allen voran die eigenen Eltern, die Lehrer in der Schule sowie einflussreiche Freunde und Verwandte.

Zu den weit verbreiteten Werten von Menschen zählen beispielsweise Ehrlichkeit, Gesundheit, Liebe, Sicherheit, Macht, Ordnung, Toleranz, Erfolg, Nächstenliebe, Freiheit, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Freundschaft, Weiterentwicklung, Disziplin, Treue, Harmonie sowie innerer Frieden.

Die Vermittlung des eigenen Wertebildes erfolgt nicht immer freiwillig. Oftmals dauert es sehr lange, um sich von falschen Grundwerten, die uns von Menschen mit großem Einfluss auf uns vermittelt wurden, wieder zu lösen.

Einen Gutteil Deines Wertebildes konstruierst Du im Kindesalter. Dieses Wertebild ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Im Laufe des Lebens treten immer wieder neue Werte in den Vordergrund, während andere plötzlich nicht mehr so wichtig sind.

Viele Menschen haben jedoch noch niemals über ihre eigenen Werte nachgedacht, sondern leben einfach instinktiv danach. Als Führungskraft ist es aber wichtig, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen, um die eigenen Werte in Erfahrung zu bringen. So führst Du Dich erfolgreich selbst und kommunizierst transparent mit Deinem Team.

Wie lassen sich die eigenen Werte ermitteln?

Im Internet existieren zahlreiche Tests und Aufgaben, die dabei helfen sollen, den eigenen Werten auf die Spur zu kommen.

In der einfachsten Variante werden dabei aus einer langen Liste an Werten jene 10 bis 15 in eine eigene Liste geschrieben, die einem sofort ins Auge stechen und am wichtigsten erscheinen. In weiterer Folge können diese auch noch priorisiert oder auf drei bis fünf Grundwerte eingeschränkt werden.

Wesentlich sinnvoller ist es jedoch, sich einmal ein paar Stunden Zeit zu nehmen, sich an einen ruhigen und ungestörten Ort zurückziehen und einfach über sich selbst und seine Grundwerte nachzudenken. Dabei können Dir vor allem die folgenden Leitfragen eine gute Hilfestellung bieten:

Werte
Bild: andranik.h90 auf freepik.com
  • Was ist Dir bei anderen Menschen besonders wichtig?
  • Worüber freust Du Dich?
  • Worüber ärgerst Du Dich?
  • Was soll einmal auf Deinem Grabstein stehen?
  • Was erfüllt Dich mit Glück?
  • Was erfüllt Dich mit Stolz?
  • Was erfüllt Dich mit Dankbarkeit?
  • Wofür liebst Du Dich selbst?
  • Welche Geschichten sollen Deine Nachfahren einmal über Dich erzählen?
  • Warum tust Du, was Du tust?

Mit den richtigen Werten zur erfolgreichen Selbstführung

Um andere Menschen gut führen zu können, ist es Voraussetzung, dass Du Dich auch selbst führen kannst. Die Möglichkeit dazu geben Dir Deine eigenen Werte. Sie sind so etwas wie das Navigationssystem in Deinem Leben und helfen Dir dabei, auf Deinem gewünschten Weg zu bleiben.

Um sich selbst zu führen, ist es wichtig zu wissen, was das eigene Verhalten leitet. Wenn Dir beispielsweise Pünktlichkeit enorm wichtig ist, wirst Du stets alles daransetzen, jeden Tag pünktlich zur Arbeit zur erscheinen. Sind Dir hingegen Werte wie Kreativität und Freiheit wichtig, so wirst Du nur in einem Job dauerhaft glücklich werden, in dem dir zwar Ziele, aber nicht der exakte Weg zur Erreichung vorgegeben wird.

Wenn in Dir eine innere Unzufriedenheit aufkommt, liegt das zumeist daran, dass irgendetwas in Deinem Umfeld nicht im Einklang mit Deinen Werten steht. Kennst Du diese genau, ist es in weiterer Folge sehr einfach, die genaue Ursache zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

Die eigenen Werte transparent an das Team kommunizieren

Damit Du Deine eigenen Werte als Führungskraft leben kannst, ist es wichtig, diese auch an Deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kommunizieren. Denn nur dadurch ist es ihnen möglich, auch danach zu handeln. Wenn sie hingegen immer nur im Trüben fischen, was Deine persönliche Einstellung zu gewissen Dingen anbelangt, haben sie auch keine faire Chance, entsprechend zu agieren.

„Mir ist Offenheit wichtig und deshalb möchte ich mich auch darauf verlassen können, dass wir im Team eine ehrliche Gesprächskultur pflegen!“

Das ist beispielsweise eine glasklare Ansage. Sie schafft einen gemeinsamen Rahmen, an dem sich die einzelnen Team-Mitglieder orientieren können.

Selbstverständlich ist es dabei jedoch wichtig, dass die vorgegebenen Werte den allgemeinen Gepflogenheiten entsprechen, sich nicht gegen die grundlegenden Interessen anderer richten und in jeder Situation ganz klar nachvollziehbar sind.

Die Grundwerte an das Team kommunizieren, ist jedoch nur der erste Schritt auf dem Weg zur Führung mit Werten. Wer damit tatsächlich erfolgreich sein möchte, muss noch einen Schritt weiter gehen und seine Worte auch stets selbst vorleben.

Worte sind Zwerge, Taten sind Riesen: Haltung zeigen

Von dem österreichischen Philosophen und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick stammt der berühmte Ausspruch:

„Du kannst nicht nicht kommunizieren!“

Umgelegt auf das eigene Führungsverhalten lautet die Devise:

„Du kannst nicht nicht führen!“

Als Führungskraft bist Du unter ständiger Beobachtung Deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und sie achten dabei auch ganz genau darauf, ob es sich bei Deinen vorgegebenen Werten um leere Worthülsen handelt oder ob Du diese auch bei Dir selbst anwendest.

Eine der wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte ist Kongruenz. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort „congruens“ ab und bedeutet so viel wie „übereinstimmend“ beziehungsweise „passend“. Im Zusammenhang mit Deiner Führungsrolle ist damit gemeint, stets in Übereinstimmung mit den eigenen Werten zu handeln.

Wenn Dein Team erkennt, dass Du auch in schwierigen Situationen charakterstark bleibst, Haltung zeigst und zu Deinen Grundwerten stehst, so hat das auch enormen Einfluss auf ihr Verhalten. Denn nur so ist es für sie möglich, den erforderlichen Respekt zu entwickeln, der dafür notwendig ist, um die von Dir vorgegebenen Rahmenbedingungen zu akzeptieren und auch einzuhalten.

Fazit

Werte geben Dir nicht nur in Deinem Leben Orientierung, sondern auch für Deine Rolle als Führungskraft. Wer erfolgreich führen möchte, sollte deshalb seine eigenen Werte nicht nur kennen, sondern auch stets danach handeln.

Nur so ist es möglich, den erforderlichen Selbstwert zu entwickeln, der Dich als Führungskraft authentisch und wirkungsvoll in Erscheinung treten lässt und dafür sorgt, dass die Team-Mitglieder gerne mit Dir zusammenarbeiten und Dir folgen.

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