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5 Dinge, die die Mitarbeiterzufriedenheit beeinträchtigen

Was Deine Mitarbeitenden unzufrieden macht:

Fast ein Viertel aller Arbeitnehmer:innen in Deutschland sind unzufrieden in ihrem Job.

Aber woran liegt das? Hier findest du die häufigsten Gründe für mangelnde Mitarbeiterzufriedenheit im Beruf – und was Du als Führungskraft dagegen tun kannst.

Mitarbeiterzufriedenheit
Bild: Wes Hicks auf unsplash.com

Mitarbeiterzufriedenheit ist Aufgabe der Führungskräfte

Ganze 25 Prozent aller Befragten gaben in einer Umfrage der Internetplattform Xing von 2021 an, nicht zufrieden mit ihrer derzeitigen Tätigkeit zu sein. Die Folgen für Arbeitgebende sind gravierend: unzufriedene Mitarbeitende sind weniger motiviert, bringen sich seltener ein, verlangsamen Prozesse und zeigen kaum Eigeninitiative. Zudem melden sie sich häufiger krank, arbeiten weniger kundenorientiert und kündigen bei Konflikten oder schwierigen Phasen im Unternehmen schneller.

Eines ist klar: Unzufriedenheit im Job wirkt sich auf das Allgemeinwohl im Team und die Produktivität der Arbeitnehmenden aus. Um das zu vermeiden, ist der Einsatz starker Führungskräfte gefragt.

Wir haben für Dich die fünf häufigsten Gründe für Unzufriedenheit im Job gesammelt und verraten dir, wie Du die Arbeitszufriedenheit deiner Angestellten steigern kannst.

Grund Nr. 1: Viel Stress

Ständige Überstunden, Meetings, die gefühlt kein Ende nehmen und eine hektische Atmosphäre im Büro – Stress am Arbeitsplatz ist leider für viele Arbeitnehmende mittlerweile zum Alltag geworden. Dabei zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass der normalisierte Dauerstress sich nicht nur kurzfristig auf die Stimmung auswirkt, sondern auch die Lebensqualität der Mitarbeitenden beeinträchtigt. Wer ständig viel Stress am Arbeitsplatz hat, kann auch zuhause schlechter abschalten und so nicht die Energie tanken, die eigentlich für den nächsten Arbeitstag gebraucht wird.

Natürlich lassen sich stressige Phasen in kaum einem Berufsfeld komplett vermeiden. Als Führungskraft kannst Du Dich jedoch darum bemühen, den Arbeitsalltag Deiner Angestellten zu entschleunigen. Das gelingt, indem Du zum Beispiel darauf achtest, dass:

  • Arbeitsabläufe und Deadlines realistisch geplant werden
  • Pausen eingehalten und Überstunden so gut wie möglich vermieden werden
  • Aufgaben entsprechend der Stärken und Fähigkeiten Deiner Mitarbeiter:innen vergeben werden

Das wirksamste Mittel gegen Stress am Arbeitsplatz ist jedoch ein partnerschaftlicher, mitarbeiterorientierte Führungsstil, der auf Unterstützung, Fairness, Kooperation und Vertrauen basiert. Haben deine Angestellten das Gefühl, Dir vertrauen und sich bei Problemen an Dich wenden zu können, könnt ihr Stressauslöser gemeinsam identifizieren und nach Lösungen suchen.

Grund Nr. 2: Enttäuschte Erwartungen

Auch unerfüllte Erwartungen an den Job können langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit verringern. Die Arbeitstage sind länger als gedacht, die Position beinhaltet mehr/weniger Reisetätigkeit als erhofft oder die einzelnen Aufgaben entsprechen nicht den eigenen Vorstellungen… Gerade bei jungen Menschen, die nach dem Abschluss das erste Mal ins Berufsleben eintauchen, ist die Enttäuschung nach wenigen Wochen oft groß.

Als Führungskraft ist es Deine Aufgabe, die Unternehmensvision und die daraus abgeleiteten Anforderungen von Beginn an ehrlich zu kommunizieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du neue Mitarbeiter:innen direkt beim Kennenlerngespräch mit Worst-Case-Szenarien verschrecken sollst. Es lohnt sich jedoch, gleich ein möglichst klares Bild der jeweiligen Position zu vermitteln. Viele Betriebe werben beispielsweise mit utopischen Anreizen und Boni, die von den Angestellten in der Realität kaum erreicht werden können. Das hat zur Folge, dass sich Mitarbeiter:innen später oft betrogen vorkommen und Vertrauen in das Unternehmen verlieren. Verzichte deshalb am besten auf derartige Übertreibungen und konzentriere Dich darauf, die (tatsächlichen) Vorteile der Stelle hervorzuheben und Anforderungen von Anfang an klar zu umreißen.

Grund Nr. 3: Niedriger Lohn

Geld allein macht vielleicht nicht glücklich – ein mangelhaftes Gehalt trägt jedoch definitiv dazu bei, das Angestellte mit der Zeit unzufrieden werden. Schließlich hängen an der monatlichen Gehaltsüberweisung zahlreiche weitere Faktoren, die die Lebensqualität beeinflussen, wie beispielsweise Wohnraum, Ernährung oder Hobbies. Besonders groß wird die Unzufriedenheit, wenn die Vergütung im subjektiven Empfinden der Angestellten nicht der erbrachten Leistung entspricht.

Auch wenn es sich um ein eher unbequemes Thema handelt, ist es also enorm wichtig, sich als Führungskraft mit Fragen zu Gehaltsfindung, Gehaltsverhandlung und Gehaltsgestaltung auseinanderzusetzen. Eine faire Gestaltung der Gehälter ist essentiell; ebenso ist es von Bedeutung, dass auch die Angestellten die Lohnverteilung als sinnvoll verstehen. Aus diesem Grund solltest Du immer in einem adäquaten, nachvollziehbaren Gehaltskorridor agieren.

Für eine langfristige Mitarbeiterzufriedenheit ist es außerdem wichtig, dass die Gehälter den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden. Solche regelmäßigen Anpassungen verhindern, das andere Betriebe wertvolle Angestellte abwerben und stärkt die Loyalität der Mitarbeiter:innen gegenüber Deinem Unternehmen. Darüber hinaus sollten Führungskräfte proaktiv auf Angestellte mit überdurchschnittlichen Leistungen zugehen und finanzielle Anreize wie Boni oder gegebenenfalls sogar eine Gehaltserhöhung anbieten.

zufriedene Mitarbeiter
Bild: krakenimages auf unsplash.com

Grund Nr. 4: Fehlende Anerkennung

Mangelnde Wertschätzung und Anerkennung sind mit die häufigsten Gründe für Unzufriedenheit und fehlende Mitarbeitermotivation im Job. Denn das Gehalt wirkt nur noch bedingt als Motivator. Gerade die jüngere Generation legt einen größeren Wert auf ein angenehmes Arbeitsklima und eine sinnschaffende Tätigkeit.

Als Führungskraft kannst Du maßgeblich dazu beitragen, dass sich Deine Angestellten geschätzt fühlen:

  • Kultiviere eine respektvolle Haltung: Ein höflicher, respektvoller Umgang mit deinen Angestellten sollte natürlich selbstverständlich sein. Gibt Deinen Mitarbeiter:innen darüber hinaus das Gefühl, gesehen zu werden – zum Beispiel, indem Du sie mit ein paar persönlichen Worten grüßt.
  • Übertrage Verantwortung: Indem Du wichtige Aufgaben überträgst, zeigst Du Deinen Mitarbeiter:innen, dass Du Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten setzt.
  • Beteilige Angestellte an Entscheidungen: Indem Du vor einer Entscheidung um Input bittest, würdigst Du die Kompetenz der/des Angestellten, stärkst das Selbstbewusstsein Deiner Mitarbeiter:innen und regst zu aktiver Partizipation an.
  • Mache Erfolge öffentlich: Honoriere Erfolge, indem Du die betreffenden Angestellten zum Beispiel in einem Meeting darum bittest, zu erzählen, wie sie etwas Bestimmtes erreicht haben oder anderen Mitarbeiter:innen Tipps zu geben.
  • Sprich Wertschätzung für andauerndes Engagement aus: Nicht in allen Jobs lassen sich Erfolge an bestimmten Ereignissen messen. Lobe in solchen Fällen Mitarbeiter:innen, die konsequent gute Leistung erbringen und sich zuverlässig engagieren.
  • Biete Privilegien: Je nachdem, was in Deinem Unternehmen als angemessen gilt, kann z.B. ein eigenes Büro oder ein Dienstwagen ein Privileg sein. Wichtig ist, dass die Privilegien auch von den Kollegen für angemessen gehalten werden und für alle erreichbar sind.
  • Schaffe eine Lobkultur: Rege Deine Mitarbeiter:innen an, sich auch untereinander im Team zu loben. Eine Möglichkeit ist z.B. ein Lobbuch im Pausenraum, indem anerkennende Worte und Dankeschöns für Kolleg:innen niedergeschrieben werden können, oder die Wahl eines/einer Angestellten des Monats.

Grund Nr. 5:  Geringe Flexibilität

Ein wichtiger Arzttermin, der nicht verschoben werden kann, ein Kind, das wegen Krankheit aus der Schule abgeholt werden muss oder ein besonderes Event, wegen dem der Arbeitstag früher beendet werden muss – es gibt zahlreiche Gründe, warum Arbeitnehmer:innen auf Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung angewiesen sind. Zumindest teilweise selbst über den Arbeitsalltag bestimmen zu können, steigert die Arbeitsmotivation und Mitarbeiterzufriedenheit nachgewiesenermaßen beträchtlich. Aus diesem Grund lohnt es sich für Führungskräfte, sich mit flexiblen Arbeitsmodellen auseinanderzusetzen.

motivierte Mitarbeiter
Bild: Jan Baborak auf unsplash.com

Die sogenannte „Arbeitsplatzflexibilisierung“ bedeutet, dass Angestellte einen Teil ihrer Arbeitszeit flexibel gestalten und ihre Arbeit notfalls auch außerhalb des Büros erledigen können.

Maßnahmen zur Flexibilisierung des Arbeitsplatzes sind zum Beispiel:

  • Gleitzeitmodelle
  • mobiles Arbeiten (z.B. auf Dienstreisen)
  • Telearbeit
  • Arbeit im Homeoffice
  • Desksharing innerhalb eines Unternehmens

Für die Umsetzung flexibler Modelle spricht zum einen die Anpassung an die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung des Arbeitsmarktes. Aber auch Aspekte wie Arbeitgeberattraktivität, Bindungs- und Recruitment-Vorteile sind für Führungskräfte relevant. Mitarbeiter:innen wünschen sich zunehmend flexible Modelle, da sie ihnen Entlastung zugunsten von Privat- und Familienleben bieten.

Die Mühe der Umstellung lohnt sich: in einer quantitativen Untersuchung gaben befragte Führungskräfte an, dass ein Zuwachs an

  • Motivation (63 Prozent)
  • Produktivität (58 Prozent)
  • Kreativität (57 Prozent)
  • und Work-Life-Balance/Lebensqualität (68 Prozent)

zu beobachten sei.

Fazit

Mitarbeiterzufriedenheit ist eine wichtige Voraussetzung für die Mitarbeitermotivation und die Produktivität der Angestellten. Dennoch sind zahlreiche Arbeitnehmer:innen zunehmend unzufrieden mit ihrem Job. Zu den häufigsten Gründen dafür zählen neben Stress, fehlerhaften Erwartungen und niedrigem Lohn auch fehlende Anerkennung und mangelnde Flexibilität. Um negative Konsequenzen fehlender Mitarbeiterzufriedenheit zu vermeiden, müssen sich Führungskräfte dieser Gründe bewusst sein. Nur so kann sich aktiv um eine Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit bemüht werden.

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